Historisches Wolfsburg

Geschichte der Stadt Wolfsburg

Offizielle Stadtgründung

Am 26. Mai 1938 fand die feierliche Grundsteinlegung des Volkswagenwerkes statt. Mit Wirkung vom 1. Juli wurde durch Erlass des Oberpräsidenten der Provinz Hannover die "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben" gegründet. Sie entstand auf dem Grund und Boden des alten Dorfes Heßlingen und des seit 1928 dazugehörigen ursprünglich selbständigen Gutsbezirkes Wolfsburg sowie des Dorfes Rothehof/Rothenfelde mit Gebietsteilen der Gemeinden Mörse, Sandkamp, Fallersleben und Hattorf.

Namensgebung

Nach Ende des Zweiten Weltkrieg ist das Volkswagenwerk etwa zu zwei Dritteln zerstört. Die Wohnbezirke blieben von Luftangriffen fast völlig unberührt. Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 25. Mai erhielt die Stadt "Wolfsburg" ihren endgültigen Namen nach dem gleichnamigen Schloss an der Aller.

Einschneidendes Datum

Ein entscheidendes Datum in der Stadtgeschichte markiert der Vertrag über die kommunale Erstausstattung zwischen der Stadt und der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Niedersachsen und dem Volkswagenwerk. Mit diesem Vertrag vom 21. Februar erhielt die Stadt das Eigentumsrecht über einen großen Teil des im Stadtgebiet gelegenen Grund und Bodens. Der millionste Volkswagen wurde fertig gestellt. Die Stadt verlieh Herrn Generaldirektor Dr.-Ing. e.h. Nordhoff das Ehrenbürgerrecht. Der erste Stadtplaner der Volkswagenstadt, Peter Koller, wurde mit der Leitung der Wolfsburger Bauverwaltung und Stadtplanung beauftragt. Er richtete seine Planung auf eine Stadtgröße von etwa 100 000 Einwohnern aus. Am 11. Oktober wurden Vorsfelde die Stadtrechte verliehen, die dem Gemeinwesen schon früher – bis in das 17. Jahrhundert hinein – zustanden.

Gebietsreform

Die Niedersächsische Gebietsreform führte am 1. Juli zur Eingliederung von 20 Gemeinden in die Stadt Wolfsburg, darunter die Städte Fallersleben und Vorsfelde. Die junge Großstadt verfügte ab da über eine Fläche von 203 Quadratkilometern, ihre Einwohnerzahl hatte sich auf 130 979 erhöht.

Schloss Wolfsburg

Über 700 Jahre Geschichte

Das Schloss Wolfsburg ist Namensgeber und Wahrzeichen der jungen Stadt Wolfsburg. Die Wolfsburg mit ihren Ziergiebeln und dem Zwiebelturm wurde ab dem 16. Jahrhundert zu einem der prachtvollsten Zeugnisse der norddeutschen Renaissance ausgebaut. Der wunderschön angelegte Schlosspark lädt zum Spazieren und Verweilen ein.

Hoffmannstadt Fallersleben

Im Jahr 942 wurde Fallersleben erstmals urkundlich genannt und ist somit nachweislich über 1000 Jahre alt, vermutlich aber noch älter. 1972 wurde Fallersleben im Rahmen der niedersächsischen Gebietsreform in die Stadt Wolfsburg eingegliedert. Das romantische Städtchen hat bis heute, trotz großstädtischer Zugehörigkeit, seinen besonderen Charme erhalten. Eine wunderschöne Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Im Schloss aus dem 16. Jahrhundert ist das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum untergebracht, das  dem  Wirken  des berühmten  Gelehrten  und  Dichters  der  deutschen Nationalhymne gewidmet ist. Zahlreiche historische Veranstaltungen wie z. B. das alljährliche Altstadtfest ziehen etliche Besucher nach Fallersleben.  Tradition wird außerdem im Alten Brauhaus gepflegt, wo auch heute noch Bier gebraut wird.

Vorsfelde - die Eberstadt

Auf offiziellen Urkunden taucht „Varesfelt“ erstmals 1145 auf, doch Historiker gehen davon aus, dass der Ort bereits um 1130 gegründet wurde. Wie auch Fallersleben, wurde Vorsfelde 1972 in die Stadt Wolfsburg eingegliedert. Der  historische  Ortskern  ist  von  einem  geschlossenen  Ensemble  restaurierter  Fachwerkhäuser   geprägt.   Sehenswert  sind  die  St.-Petrus-Kirche,  das  Imkerhaus und das Carl-Grete-Haus. Das traditionelle Eberfest, das seinen Namen vom Wappentier Vorsfeldes ableitet, hat zudem Kultstatus weit über den Ort hinaus.

St.-Petrus-Kirche

Die St.-Petrus-Kirche entstand in mehreren Bauphasen und ist das älteste Gebäude in Vorsfelde. Der mittelalterliche Bau ist eine einschiffige Saalkirche mit einem Kirchturm im Westen und einem Querschiff im Osten.

Imkerhaus Vorsfelde

Das älteste Haus in Vorsfelde

Das dreigeschossige Fachwerkhaus wurde im Jahre 1590 als Wohn- und Speichergebäude erbaut. Die linke traufständige Haushälfte besteht aus einem zweigeschossigen Wohnbereich. Die rechte Seite bildet ein giebelständiger. dreigeschossiger Bau mit großer Diele im Erdgeschoss. Das Fachwerk ist mit Fächerrosetten ausgeschmückt und in den Fassadenbalken sind farbige Haussprüche hinterlegt.

Rothenfelde & Alt Heßlingen

Der historische Stadtkern

Mitten im Herzen von Wolfsburg liegt der historische Stadtteil Alt-Heßlingen/Rothenfelde. Keine fünf Minuten von der Fußgängerzone entfernt, fühlt man sich wie auf dem Land. Kleine Fachwerkhäuser prägen den Charakter des sympathischen Stadtteils.