Rishi, 17 Jahre, indischer Herkunft, liegt tot auf dem Bahnsteig. Ein Polizist hat ihn erschossen. Kurz zuvor hatte es einen Notruf gegeben. Ein Reisender sei bedroht worden. Die Beschreibung des Angreifers blieb vage. Junger Mann mit Schusswaffe, weißer Jacke, dunkler Haut. Oder so ähnlich. Einer Frau war der Junge auch aufgefallen. Aber an eine Waffe kann sie sich nicht erinnern. Doch irgendetwas hat er doch gezogen, da ist sich der Polizist sicher. Die Einsatzregeln sind klar. Fremdschutz, Eigenschutz, vor allem: Herr der Lage sein. Dass am Ende einer tot am Boden liegt, das realisiert man erst viel später.
„Rishi“ bringt eine neue Figur in die Debatte um tödliche Polizeigewalt, den unzuverlässigen Beobachter. Praktiker aus dem Justizalltag wissen, diese Figur, das sind wir alle. Vorurteile, Unaufmerksamkeit, niemand nimmt seinen Alltag gerichtsfest wahr. Auch dann nicht, wenn es drauf ankommt. Das beste Stück der Spielzeit, so urteilt die größte niederländische Theaterplattform „Theaterkrant“.
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